Portfolio Download: 3_Portfolio_Jonas_Hohnke
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Matthias Erntges | Kunsthaus NRW | Katalogtext A–Z Sammlung Kunsthaus NRW | 2000–2023
Reale Objekte aus der Lebensumgebung dienen Jonas Hohnke als Grundlage für seine künstlerische Arbeit. Durch zurückhaltende Eingriffe, sei es durch Neuproduktion in veränderter Gestalt oder durch kompositorische Neuinszenierung im Raum, stellt er Sichtweisen, bekannte Strukturen, Normen und funktionale Zuordnungen in Frage.
Objekt, Rezipient und Kontext ordnen und behaupten sich neu, wenn Arbeiten, die nicht selten konkreten Bezug auf die örtlichen Gegebenheiten nehmen, Menschen aus dem Umfeld, wie die eine Ausstellung Besuchenden, einbeziehen, fordern und sogar zur Aktion, zur ungewöhnlichen Nutzung eines Kunstwerks, einladen.
Eine funktionsfähige Hüpfburg, entgegen unserer Erwartungshaltung nicht verspielt durch Farbigkeit und allerlei formalen Zierrat, sondern in streng reduzierter Form und Farb-gebung, hat Jonas Hohnke zum White Cube transformiert.
Gewöhnlich ist dieser der Präsentation der Kunst vorbehalten und dient als sozialer Raum der Begegnung mit Kunst und anderen Menschen. In Jonas Hohnkes Arbeit erscheint uns dieser Ausstellungsraum als Ort, der zum spielerischen Umgang, zum Eintreten einlädt und den Besuchenden vorbehalten ist. Er enthält keine Kunst, er ist diese selbst. Durch das Entweichen der Luft verliert der Raum seine Stabilität und Funktion. Er sinkt in sich zusammen, wenn keine Bewegung im Raum um diesen Raum ist. Ein Bewegungsmelder spricht auf eintretende Besucher an und setzt das Aufpumpen der Hüpfburg erneut in Gang: Der White Cube reagiert auf den Menschen. Mit der Arbeit whitecube / thematisiert Jonas Hohnke Präsentation, Wahrnehmung und Rezeption der Kunst sowie die Rolle der Betrachtenden, die Spielräume, die sich uns anbieten.
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Prof. Dr. Beate Reifenscheid | Ludwigmuseum Koblenz | Katalogtext ‚aequilibrium vivat‘ | 2019
[english version below]
Jonas Hohnke treibt es anscheinend gerne an verschiedene Orte, wo er sich mit deren je eigenen Gegebenheiten auseinandersetzt und unterschiedliche Momente des Alltags in seinen Werkprozess aufnimmt. Das Alltägliche und das vermeintlich Unscheinbare sind ebenso willkommene Momente wie architektonische Gegebenheiten, deren Banalität zu deren Unsichtbarkeit im Alltag führt, die aber Jonas Hohnke mit Ironie in den Betrachtungshorizont einer – meist eher verwöhnten – Kunstgemeinschaft rückt. Dabei entstehen Arbeiten, die ihrerseits Momente der Verortung und der Zeit in sich aufnehmen und visualisieren. Dazu gehören mehrere Objekte, in denen er Werk und Umgebung miteinander verschmilzt, so dass Unkenntlichkeit und Sichtbarkeit sich erst allmählich im Zuge der Betrachtung herausschälen. So z.B. in der banalen Umbruchsituation zwischen Boden und Wand, die er in sito fotografiert und dann auf Leinwand aufdrucken lässt, um schließlich die Leinwände an genau der zuvor fotografierten Stelle zu positionieren.
Der Betrachter erlebt seinerseits die Irritation, die das Artefakt mit der Realität in Beziehung zu setzen sucht. Zunächst, so könnte man meinen, entsteht hier nichts Neues, die Situation an sich erscheint zu alltäglich, um ihr überhaupt ein Augenmerk zu schenken. Wandecken, Wände, Steinplatten, Betonboden – all dies spricht nicht von hoher baulicher, geschweige denn gar ästhetischer Relevanz. Viel mehr drückt sich der Gebrauch, das Nützliche, die Nutzungsfunktion in allen diesen Motiven aus. Grau in Grau, mit wenigen Weißnuancen – fast könnte man den Eindruck gewinnen, die Welt wäre bei Jonas Hohnke ein trübes Einerlei. Stattdessen aber wird man bei intensiverer Betrachtung feststellen können, dass hier sehr subtil mit Wahrnehmung operiert wird und dass einige dieser Arbeiten wie im Mimikry sich nahezu vollständig mit den realen Gegebenheiten assimilieren.
Abbild und Realität verschmelzen auf der Ebene der Wahrnehmung für wenige Sekunden, um dann doch wieder auseinander zu driften. Das Abbild wird notwendig, um die Realität als solche überhaupt bewusst wahrzunehmen.
Dies birgt auch jenes Moment in sich, das mit der Verortung selbst einhergeht und betrifft nicht nur die Bodenarbeiten, sondern auch jene von ihm geschaffenen und gerahmten Bilder, auf denen eine Wasserwaage zu sehen ist, die dann gerade wird, wenn der Rahmen in Schieflage gerät. Die Konstante ist auch hier die gerade Linie, die sich wie ein Horizont lesen lässt.
Dr. Philipp Horst vermerkt zu Hohnkes Werken plausibel: “In seinen Arbeiten geht es auch um unseren subjektiven Zugang zum Alltag – wie nehmen wir unsere Umgebung wahr? Die inhaltliche, künstlerische Bedeutung seiner Arbeiten liegt sowohl im Objekt selber begründet, als auch im Kontext seiner Verwendung. Beide laden den scheinbar banalen Alltagsgegenstand semantisch und ästhetisch auf. Die Wasserwaagen sind gerade ausgerichtet, die Rahmen jedoch springen aus der Waagerechten heraus.“
Besonders aufwändig gestaltete Jonas Hohnke „Postkartenständer“, in denen er den Umraum, selbst produzierte Motive ausstellt, deren Sinnhaftigkeit sich nur dann erschliesst, wenn sie exakt an der Stelle postiert werden, von der aus auch der fotografische Blickwinkel für die Postkarten gewählt worden war.
In einem aufwändigen Prozess erweist sich geradezu hier die Vorgehensweise des Künstlers, der sich nicht auf Spontanes oder Momentanes einlässt, sondern minutiös und akribisch die Situation simuliert und gleichermaßen produziert. So kann der Betrachter ggf. wieder ähnlich eines Mimikry die Ansicht der Raumsituation, nunmehr sequenziert auf das Format einzelner Postkarten, wiedererkennen. Das Abbild wird zum Repräsentant der räumlichen, häufig aber auch tagesbedingten Situation, die der Betrachter sowohl als Realität als auch als ausschnitthaftes Abbild dieser erlebt. Wieder gelingt hier die Dopplung der Wahrnehmung, die Schärfung des Blicks auf die Nuancen, auf die Gegenwart, auf die Zeit und ihre Erscheinungskraft.
Keine der Arbeiten drängt sich auf, vielmehr umspielt sie weiterhin den Aspekt des scheinbar Zufälligen, des achtlos dort positionierten Objektes. Gerade darin jedoch erweist Jonas Hohnke sich als subtiler, sehr achtsamer Biograf der Zeit, in der die Reizüberflutung der Medien ein Sehen und Wahrnehmen mehr und mehr zu negieren scheint. Je mehr die Welt ins kleine Format der Smartphones Einzug hält, je mehr an den Geschehen auf dem Globus partizipiert wird, desto mehr geht der Blick für das Einzelne, für die Realität an sich, verloren. Auch Zeit und Raum spielen dort eine andere Rolle, verschleifen gleichsam mit der Virtualität der Cyberwelten.
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Prof. Dr. Beate Reifenscheid | Ludwigmuseum Koblenz | Catalogue text ‚aequilibrium vivat‘ | 2019
[english version]
Jonas Hohnke apparently feels an urge to go to different places, where he deals with the local circumstances and in – corporates different moments of everyday life in his work process. The everyday and the supposedly inconspicuous are just as much welcome moments as are architectural circumstances, whose banality makes for their invisibility in everyday life, but which Jonas Hohnke, in an ironic manner, moves into the viewing horizon of a – usually rather spoiled – art community. In the process, works are created that for their part absorb and visualise moments of positioning and time. This includes several objects in which he merges the work and its surroundings, so that unrecognizability and visibility only gradually emerge in the course of viewing. For example, in the banal situation between floor and wall, which he photographs in situ and has then printed on canvas in order to finally position the canvases exactly where they were photographed before. In turn, the viewer experiences the irritation that seeks to relate the artefact to reality. At first, one might think, nothing new is created here, the situation itself seems too ordinary to even pay attention to. Wall corners, walls, stone slabs, concrete floors – all this does not speak of high architectural, let alone aesthetic relevance. In fact, the use, the usefulness, the function of use is expressed in all these motifs. Grey in grey, with few white nuances – one could almost get the impression that Jonas Hohnke’s world is a drab
monotony. Instead, however, on closer inspection one will notice that here perception is treated very subtly, and that some of these works, as in mimicry, almost completely assimilate with the real circumstances. Image and reality merge at the level of perception for a few seconds, only to drift apart again. The image becomes necessary in order to consciously perceive reality as such.
This also involves the very moment that is associated with the postioning itself which doesn‘t only apply to the floor works, but also to the prints he created and framed, on which a water level can be seen, remaining straight even when the frame is tilted. Here, too, the constant is the straight line,
which can be read like the horizon. Dr. Philipp Horst notes on Hohnke’s works in a plausible way:
“His works also deal with our subjective access to our everyday life – how do we perceive our environment? The content related, artistic meaning of his works lies both in the object itself, as well as in the context of its use. Both aspects charge the seemingly trivial everyday item, semantically and aesthetically. The water levels are arranged evenly, the frames, however, pop out of the horizontal plane.”
In a particularly elaborate manner, Jonas Hohnke designed “postcard stands”, in which he exhibited various motifs he had produced himself, the meaningfulness of which was only revealed when they were (and remained) positioned exactly at the point
from which the photographic angle for the postcards had been chosen. In this sophisticated process it is precisely here that the artist’s approach virtually shows itself: he does not get involved with the spontaneous or the momentary, but meticulously and painstakingly simulates the situation and produces it in equal measure. Thus, the viewer could, again similar to mimicry, recognize the view of the spatial situation, now sequenced to the format of individual postcards. The image becomes a representative of the spatial situation – also depending on the day – which the viewer experiences both as reality and as a partial image of it. Once again, the doubling of perception succeeds, the sharpening of the view of nuances, of the present, of time and its power of appearance.
None of the works imposes itself; rather, they continue to be surrounded by the aspect of the seemingly random, of the object carelessly positioned there. It is precisely in this, however, that Jonas Hohnke proves to be a subtle, very attentive biographer of the time, in which the sensory overload of the media seems to increasingly negate seeing and perceiving as such. The more the world finds its way into the small format of smartphones, the more it participates in the global events, the more it loses sight of the particular, of reality itself. Time and
space also play a different role there, blurring, as it were, with the virtuality of the cyber worlds.
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atelierbesuch | kulturkenner nrw | 2021
weblink: artikel und pageflow | text: laura dresch | fotos: markus j.feger | redaktion: annika wind
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Jonas Hohnke – Zeit & Alltag Text | Dr. Philipp Horst | 2016
Die Beschäftigung mit Kunst sollte uns vor allem etwas über unser eigenes Leben sagen. Viele Positionen der jungen Kunst verbinden eine subjektive, direkte Empfindung der Gegenwart mit der jeweils eigenen künstlerischen Überformung. Die Zeit und der Alltag – das sind die Hauptmaterialien in Jonas Hohnkes Werk. Das ist zunächst nicht greifbar und hier liegt die Qualität des Ansatzes. Die beiden konzeptuellen Grundbausteine werden in verschiedener Art und Weise durch Gegenstände, die wir kennen und benutzen, physisch repräsentiert oder medial repräsentiert. Die Materialität der Stücke versucht dabei nicht, die künstlerische Idee aufzuwerten, sie spielt eine untergeordnete, metaphorische Rolle. Holzkohlesäcke, Handtücher, Bretter. Eine einfache Wasserwage wird zum Symbol für den Alltag, der unserem Leben in seiner kontinuierlichen Präsenz und zeitlichen Linearität eine klare Ausrichtung gibt.
In seinen Arbeiten geht es auch um unseren subjektiven Zugang zum Alltag – wie nehmen wir unsere Umgebung wahr. Das Objekt an sich, die Wasserwaage, wird dabei nicht direkt gezeigt, sondern als Bild (re-)präsentiert, gedruckt. Die inhaltliche, künstlerische Bedeutung seiner Arbeiten liegt sowohl im Objekt selber begründet, als auch im Kontext seiner Verwendung. Beide laden den scheinbar banalen Alltagsgegenstand semantisch und ästhetisch auf. Die Wasserwaagen sind gerade ausgerichtet, die Rahmen jedoch springen aus der Waagerechten heraus.
Jonas Hohnke spürt Prozessen des Alltags nach und dokumentiert diese Prozesse künstlerisch. Regentropfen fallen auf Papier und werden eingefärbt. Durch das Sammeln und Erhalten von Spuren werden Begebenheiten und Abläufe unserer Gegenwart konserviert und in einem anderen Kontext erfahrbar gemacht. Er bedient sich somit des Diskursfeldes Kunst, um neue Perspektiven zu öffnen – auf eine Ecke, auf eine Wand oder eben auf Regentropfen. Diese verteilen sich selbst und sind damit in der Kunst: gestisch, minimalistisch, malerisch, abstrakt… während sie im Alltag nur Regentropfen sind.
raintings, regen und wasserfarbe auf papier, je 18×24 cm (gerahmt), 2015
Hohnkes Kunst kreist um das Konzept des Readymades. Die ersten Readymades haben unter anderem deutlich gemacht, wie Kunst definiert wird und durch wen. Hohnkes Intention ist dabei nur sekundär das Aufzeigen hegemonialer Strukturen, er ist vielmehr ein sensibler Beobachter der Gegenwart und reduziert seine Erfahrungen auf verdichtete Bilder. Er findet diese in Gegenständen, die wir alle kennen. In einer Installation hängen farbige Handtücher an einer Wand. Kein Bronzeguss veredelt ihre Form, alles vom Menschen Hergestellte kann als Werk funktionieren oder wahrgenommen werden. Ein Handtuch hat per se eine visuelle und skulpturale Qualität. Durch die Reihung entstehen ein Muster und ein Raum von überraschender Intensität.
Doch wann ist ein Gegenstand ein Kunstwerk und aus welchem Kontext heraus kann etwas Kunst werden? Objekt, Rezipient und Kontext werden in Hohnkes Werk ständig neu verhandelt, seine künstlerische Strategie ist gleichermaßen irritierend, wie verführerisch. Seine Arbeiten sensibilisieren uns für die Poetik des Alltags.
Text | Dr. Philipp Horst | 2016
ohne titel (w/w), ink jet prints, je 40×50 cm (gerahmt), 2015
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Fragen von Dr.Stefan Rasche | 2015
Sucht man bei Ihren Arbeiten nach Gemeinsamkeiten, fällt zunächst auf, dass es sich immer um Variationen über ein Grundmotiv handelt, so dass „Gruppensituationen“ entstehen. Außerdem macht sich eine Vorliebe für das Randständige bemerkbar, für Situationen und Phänomene, die eher am Rande der Wahrnehmung liegen.
Wie würden Sie den gemeinsamen Ansatz Ihrer Arbeiten beschreiben?
Ich gehe in meiner Arbeit davon aus dass alles Kunst sein kann und es dabei auf die Betrachtungsweise ankommt. In meinen Arbeiten versuche ich dafür eine mögliche Form zu finden. Um diese zu vermitteln schließe ich kein Medium oder Material aus.
Meistens sind die formellen Aspekte welche in den Arbeiten aufgegriffen werden in irgendeiner Form vorhanden, wie Gegenstände aus Industrieller Produktion oder im Alltag vorhandene und entstehende Formen, Begebenheiten oder bestehende Systeme. Durch Abstraktion, Transformation (Medium) und/oder Translokation (Ausstellung/sraum) werden die Dinge in einem neuen/anderen Kontext wahrnehmbar und werden mit neuen/anderen Inhalten gefüllt. Diese beziehen sich wiederum oft auf diesen Umstand und auf das jeweilige Medium.
Die im Kontext zueinander stehenden Arbeiten bieten einen Rahmen an und schaffen gleichzeitig Freiräume in welchem sich (im Werk) gedanklich bewegt werden soll..
z.B. „postkartenstaender“ basierend auf die Überspitzung des eigentlichen Zwecks (Motive der weiteren Umgebung / pregnante Motive der Umgebung -Sehenswürdigkeiten-) wird hier die direkte Umgebung wiedergegeben. Es finden sich für den Betrachter immer, mal mehr und mal weniger interessante Motive, dies wird durch das Leerlaufen der Fächer sichtbar. Dies hat auch einen skulpturalen Charakter bzw. veranschaulicht einen skulpturalen Prozess.
postkartenstaender, 56 verschiedene motive, je 13×18 cm, cité des arts, paris, 2012
postkartenstaender, 56 verschiedene motive, je 13×18 cm, quai de seine, paris, 2012
postkartenstaender, 56 verschiedene motive, je 13×18 cm, st. paul, paris, 2012
Der Titel der Arbeit „rest“ bezieht sich auf das was übrig bleibt und gleichzeitig auf das im englischen bleiben, verweilen, .. Hier werden mögliche getränke-Reste verbildlicht. Es handelt sich um den Teil der im Wasser unten schwimmt und normaler weise nicht sichtbar ist oder im Mülleimer nach unten zeigt. Die verschiedenen Winkel sind für die Umsetzung der Arbeit frei gewählt und bestimmen die Dynamik der fertigen Objekte.
Bei „ohne titel (t/s)“ wird die Entstehung von einzigartigen Formen und Kompositionen im unmittelbaren Alltag Thematisiert. Es werden zwei Elemente miteinander verbunden: zum einen wird das Schwitzen und die dabei entstehenden (möglichen) Formen verbildlicht. Zum anderen wird dabei der Siebdruck (welchen man oft auf T-Shirts findet und mit dem sich jedes Motiv beliebig oft vervielfältigen lässt) verwendet, um die Bildelemente in verschieden Farb- Moiv Kombinationen abzubilden.
ohne titel (t/s), siebdruck, versch. farb- motiv kombinationen, 2014-2015
Sie arbeiten mit ganz unterschiedlichen Materialien und „Spurenträgern“. Wie findet die jeweilige Idee zum Material, zum Medium?
Die Idee wird meist aus dem unmittelbaren Umfeld vom Material / Medium / oder aus Begebenheiten inspiriert und wieder darauf zurückgeführt.
Speziell bei den Leinwänden, die an die Wand gelehnt werden, findet ein Vexierspiel mit der realen Raumsituation statt. Was reizt sie an dieser Art der „künstlerischen Doppelung“?
Materialien wie Leinwand und Sockel welche oft und im klassischen Sinn vom Künstler benutzt werden um eine Version der Welt oder des Umfeldes gefiltert wieder zu geben, werden in dieser Arbeit aufgegriffen. Die Objekte in der Installation nehmen das Material bzw. die Farbe des direkten Umfelds an und binden sich so als Objekt in ihre Umgebung ein. Das Vexierspiel dient dabei als mittel zum Zweck.
ohne titel (r/o), wand- und bodenfarbe auf leinwand/sockel, installation, 2015
Was zeichnet generell Ihr (künstlerisches) Verhältnis zu Räumen und Gegenständen aus?
Räume sind oft mit Erwartungen gefüllte Orte und Gegenstände mit Erwartungen gefüllte Dinge. Diese Erwartungen zu brechen oder Alternativen zu finden bereitet mir Freude.